Schöne Gedichte
Ein kurzes Gedicht ist manchmal ein gutes Mittel zur einfachen, prägnanten Kommunikation. Nicht nur zur Erheiterung bei Liebes- und anderen Geständnissen. Aus misslichen Lagen kann ein schönes Gedicht heraushelfen; aufgeschrieben oder auswendig gelerntMit Versen zu verschiedenen Themen sammelt sich hier eine kleine Auswahl. Zitate zum Beispiel von Nietzsche und Hafez geben einen tiefsinnigen und zugleich komischen Einblick in die Welt großer Künstler. Hafez – im Deutschen auch als „Hafis“ bekannt – gehört zu den alten Meistern persischer Dichtkunst.
Wie du bist,
so sollst du sein.
Was du sagst
soll ehrlich sein.
Nur manchmal ist ’ne kleine Lüge
angebracht, aus Gründen komplizierterer Gefüge.
Kat.: Schöne Gedichte
Du mein süßer Augenstern
Ich habe Dich so furchtbar gern.
Kat.: Schöne Gedichte
Willst du wissen, was du von ’nem Manne kannst erwarten?
Schau ihm in die Karten.
Kat.: Schöne Gedichte
Ein Gedicht - ganz kurz und knapp
Sagt Dir ganz schnell lieb ich dich hab.
Kat.: Schöne Gedichte
Ich mache nicht gern viele Worte
Sondern backe Deine Lieblingstorte
Sie ist geschmückt mit bunten Kerzen
Und kommt - Du ahnst es schon - von Herzen.
Kat.: Schöne Gedichte
Sommer, Sonne, Sonnenschein
Ich will in Deinem Herzen sein
Regen, Hagel, Wind
Ich bin vor Liebe blind.
Kat.: Schöne Gedichte
Ganz gleich woher, ganz gleich wohin
Meist hat sie Shopping nur im Sinn
Er geht brav mit, trägt die Pakete
Es ist ja schließlich seine Knete .
Kat.: Schöne Gedichte
Im Frühling alles grünt und blüht –
Herrn Kraus bleibt diese Magie
verborgen, er kämpft mit einer Pollenallergie.
Im Sommer warm die Sonne glüht,
das schlägt dem Kraus schlecht auf’s Gemüht:
Kreislaufprobleme und solche Sachen
lassen Herrn Kraus das nicht mit sich machen.
Im Herbst dagegen ist es schon angenehmer –
nur ein bisschen wärmer wär’s manchmal bequemer,
ganz zu schweigen vom stürmischen Wind, Herr
Kraus denkt schon an Schnee und Pollen. O Kinder,
so geht es zu jahrein, jahraus;
immerzu sagt sich Herr Kraus:
„Hoffentlich wird es bald (Frühling/Sommer/Herbst/oder Winter)!“
Kat.: Schöne Gedichte
Die gute Fee, die ich jüngst sah,
ohne Namen, Nomina,
saß auf einem Webstuhl da.
Unaufhörlich wirkte sie
am Schicksalsschiff, Amor Fati,
sang von Glück auf Erden hie.
Ich fragte mich: „Wozu, warum
denn webt sie. Texo, ergo sum?“
Damit’s nicht kalt wird ringsherum.
Kat.: Schöne Gedichte
Das Trunkne Lied
O Mensch! Gib acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief –
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: –
Die Welt ist tief,
Und tiefer, als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh –
Lust, tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: vergeht!
Doch alle Lust will Ewigkeit –,
Will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Friedrich Nietzsche (1844–1900)
Kat.: Schöne Gedichte
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